Spiegel zur Comet-Verleihung

POPKOMM 2003

Comet mit komischen Akzenten

Von Werner Theurich, K?ln

Die PopKomm schrumpfte, der "Comet" legte an Umfang zu: Der Musikpreis zog in die gro?e K?ln-Arena um. Nur die Fans machen noch nicht alles neu. Die Auszeichnungen gingen an die ?blichen Verd?chtigen.




DDP

Herbert Gr?nemeyer r?umte beim "Comet" gleich zwei Preise ab


K?ln - Leonardo di Caprio plant offenbar ein Remake des Film-Klassikers "Jenseits von Eden", Deutschlands Soulpop-Barde Sasha versuchte sich zur Er?ffnung der diesj?hrigen Comet-Verleihung als Haartollen-gestylter Rock'n'Roller mit Standbass und nostalgischer Revue-Tanzgruppe. Ob Leo der allerdings der neue James Dean oder Sasha der neue Peter Kraus wird, bleibt abzuwarten.
Nach der Einlage jedenfalls kam der gute alte Sasha wieder als Pr?sentator auf die B?hne, gewohnt charmant, smart casual jeansig gewandet und fast bescheiden neben seiner Sangeskollegin und Mit-Moderatorin Kollegin Yvonne Catterfeld. Ganz in sommerlichem Wei? mit glitzernden Akzenten, h?tte die sch?ne Blondine auf jedem Ball eine gute Figur gemacht. Aber hier ging's ja um Pop. Aber der Pop ist ja erwachsen geworden, wie man noch sehen sollte.
Selbst die allgegenw?rtigen No Angels - hier sinnigerweise als "Beste Band national" ausgezeichnet - geben sich l?ngst als souver?ne Diven, man denkt an die Zukunft und versucht auch in der visuellen Darreichung per Video den Spagat zwischen verschwitzter Street-Erotik und elegantem Abendkleid. "Und es gibt sie schon l?nger als manche ihrer Kritiker", bemerkte Sasha. Ja, das Leben kann kurz sein. Als recht langlebig erwiesen sich auch die Schwerstmetaller von Metallica, die als bester Rock-Act einen Cometen erhielten. Nat?rlich waren die nicht da, sondern bedankten sich auf dem Bildschirm von irgendeiner Konzert-Location. Metaller m?ssen arbeiten.
Lieber mal eine Schicht in Deutschland legte die kanadische Pop-Country-Lady Shania Twain ein, die mit Fiddlern, Gitarristen und Choristen in voller Live-Besetzung eingeschwebt war, um ihren hiesigen Erfolg ein wenig zu befeuern. Schon fr?h am Abend ein Glanzlicht, aber so war vielleicht der letzte Flieger noch in Reichweite. ?hnliche Gedanken bewogen wohl Ricky Martin, der fr?hzeitig die H?ften schwang. Dessen neue musikalische Impulse klingen derzeit eher orientalisch als latin, und daf?r gab's dann auch nur eher h?flichen Beifall.
Ein echter Superstar


AP

Auch die M?dchenband "No Angels" ging nicht leer aus


Doch, es gab da schon Abstufungen. Das erstaunlich kritikf?hige Publikum - obwohl ?berwiegend durchaus noch im kreischf?higen Alter - bedachte "Superstars" wie Alexander mit heftigen Buhs und bejubelte Herbert Gr?nemeyer mit langen Ovationen. Denn nat?rlich bekam der "Mensch" gewordene Superstar den Preis als "K?nstler des Jahres" plus als bester Live Act und lie? damit Xavier Naidoo hinter sich. ?berhaupt Naidoo: Er war in vielen Sparten nominiert und legte die wohl beste Live-Performance des Abends hin. Inzwischen gelingt es ihm, ohne ?bertriebenes Pathos zu bewegen und zu begeistern. Eine lockere Perfektion, die l?ngst alle erdenschwere deutschen Pops hinter sich gelassen hat. Ein echter Superstar.
Die Buhs bei der Ank?ndigung hatten einen anderen "Superstar" namens K?blb?ck denn doch ein wenig zornig gemacht. Bei seinem Auftritt stoppte der Zappelphilipp das Playback und improvisierte "f?r alle Gegner" nach der Melodie von Nenas "99 Luftballons" eine A-cappella-Strophe zur Selbstverteidung. Mutig war's schon, denn das Publikum r?ckte auch danach nicht von seiner Antihaltung ab. Immerhin, ein Jungmann stand auf.
In Stilettos ?ber die B?hne toben
Die Dame, die seinerzeit besagte Luftballons fliegen lie? und zur Ikone der Neuen Deutsche Welle wurde, feiert derzeit ein atemberaubendes Comeback und ist l?ngst ein Star von eigenen Graden geworden. Als h?tte ganz Deutschland auf nichts anderes als die neue/alte Nena gewartet. Ver?ndert hat sie sich kaum, sagt immer noch "Oh mein Gott!" wenn sie eine Auszeichnung erh?lt, und h?tte an diesem Abend jeden Fall den Preis f?r die besten Sprints in High Hells verdient. In Stilettos ?ber die B?hne toben - das macht der Nena so schnell keine nach.
Jedenfalls nicht die frisch gebackene "Star Search"-Expertin Jeanette Biedermann, die in Leder und Patroneng?rtel gewandet zwar ?hnlich hohe Hacken pr?sentierte, aber die hohen T?ne nur mit beherztem Kreischen ?ber die Rampe brachte. Von Toben nat?rlich keine Rede, das gute Kind wusste sich zu benehmen.
?berhaupt wussten alle, was sich geh?rte, selbst die nat?rlich ebenso vertretene deutsch HipHop-Fraktion, die inzwischen auch so etwas wie eine Award-Routine entwickelt hat und als Showblock in der Mitte der Veranstaltung integriert war. Lediglich bei den Massiven T?nen kam jedoch so etwas wie Stimmung auf, aber die sind auch nicht ganz griesgr?mig wie einige Kollegen und verstehen etwas von Ironie ("Wir sind cool!"). Weniger konziliant war nat?rlich Eminem ("Bester HipHop Act international"), der in seinem Dankesvideo mit der runden Comet-Troph?e gleich Basketball spielte.
Ob der Comet im n?chsten Jahr ohne die PopKomm noch diese Anziehungskraft aus?ben kann oder ob er gleich mit an Spree umzieht, um wom?glich dem "Echo" Konkurrenz zu machen, das steht freilich in den Sternen. Aber wo viele Stars sind, haben auch Cometen ihren Platz, vor allem so lange es so viele gibt, die sich gern in ihrem Licht sonnen. Und sei es nur f?r einen Abend.

wenn man das "Zappelphilip" ?berliest, ist es eigentlich ganz ok. naja... aber er hat das doch nicht improvisiert, oder? Er kann das doch nicht aus dem Stegreif gemacht haben...

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Zitat:

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Original von Alecy
wenn man das "Zappelphilip" ?berliest, ist es eigentlich ganz ok. naja... aber er hat das doch nicht improvisiert, oder? Er kann das doch nicht aus dem Stegreif gemacht haben...

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Doch, hat er ... er war so w?tend ?ber dieses miese Proll-Publikum ... das hat ja nicht nur bei ihm, sondern bei jedem gebuht ... mal mehr mal weniger ...

Eigentlich w?re es Aufgabe der Moderatoren gewesen gleich zu Beginn der Veranstaltung dem Publikum zu sagen, dass K E I N E R der K?nstler Buhrufe verdient hat.

Aber von denen hat sich ja keiner getraut ... Memmen

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Wende Dein Gesicht immer der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter Dich

Erfolg ist, einmal mehr aufzustehen als hinzufallen

aber vom pocherschen eklat steht nichts drin!

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"...also ich sag jetzt mal, das androgyne ist f?r viele frauen reizvoll..."

"Das erstaunlich kritische Publikum " mal au?er Acht gelassen (erstaunlich woran sich "kritische Journalisten" so alles gew?hnen) - ein relativ objektiver, kurzweiliger Artikel mit wohltuend n?chtener Einsch?tzung:

Den "Superstar" im Nebensatz abgehandelt, ohne den Newcomer-Preis auch nur anzudeuten (klares Statement), die ?blichen Protagonisten geb?hrend bedacht (K?nner und andere), Pocher den Platz zugewiesen, den er hat (gar keinen) und Daniels Auftritt wahrheitsgetreu wiedergegeben und angemessen gew?rdigt (Respekt).

Zitat:

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Mutig war's schon, denn das Publikum r?ckte auch danach nicht von seiner Antihaltung ab. Immerhin, ein Jungmann stand auf.

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So ein Artikel geht wahrscheinlich unter, lieber regen sich alle ?ber den Quatsch auf, den die BL?D wieder verbreitet.

Interessant, das die Protagonisten wie Gr?nemeyer, Naidoo und Nena z.B., die so gerne von Toleranz und Menschenw?rde singen, diesmal auffallend still waren. W?re sch?n gewesen, wenn sie diese Toleranz auch mal praktizieren und etwas zu den Buhrufen gesagt h?tten, anstatt sich beim Proll-Publikum einzuschleimen.

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Ich finde, dass ich eine starke Pers?nlichkeit bin.

Ich m?chte hoch hinaus - wie Goethe.

Ich muss mal sagen, dass war eh der beschissenste Comet seit Jahren!
Alex statt Daniel
Helge Schneider statt (egal wer-sind alle besser)
Rosenstolz statt "-------"
Kool Savas statt Seeed oder ASD


ALLES SCHEI?E!

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Wer k?mpft kann verlieren,- wer nicht k?mpft hat schon l?ngst verloren!!!

Keep on K?bling