Aus aktuellem Anlass

Time to laugh, time to cry ...

Er wirft uns seine wirre Gef?hls- und Gedankenwelt vor die F??e, quietscht und bezaubert und wir nehmen Anteil wie noch nie ? in guten wie in schlechten Tagen, die Reaktion auf sein Auftreten reicht von spontaner Verz?ckung bis zu Abscheu und Hass. Was w?re Deutschland derzeit ohne Daniel K?blb?ck? 17 Jahre jung, mutiert er t?glich neu, mal singt er, mal wieder nicht, mal bi, mal hetero, mal Mann, mal Kind. Er kann Tom Cruise wie Herman Munster aussehen lassen - und wirkt dann selbst wieder wie ein irrer Troll. Quasselt Unsinn, l?sst tiefsinnigen Intellekt vermissen und schmollt, weint und lacht, ja vor allem lacht er und irgendwie geht es gar nicht mehr so um die Frage, ob so etwas nun Superstar werden soll, und wom?glich eine Schande f?r Deutschland und die Bardenzunft.

Daniel K. setzt bei uns Gef?hle frei, er wirkt wie ein Katalysator. Seine Freude auf der B?hne ist ansteckend, noch bevor er den Mund aufmacht, springt der Funke ?ber, wenn er manchmal falsch, aber oft ergreifend in der urspr?nglichen Bedeutung des Wortes singt, mit einem verkl?rten Gesichtsausdruck, der seinesgleichen sucht. Von den Medien wird er mit Vorliebe in die Comedy-Schublade gesteckt, ist aber alles andere als ein Clown - das heulende Elend auf der B?hne ist echt und macht keine gute Laune, wir trauern mit oder empfinden es als megapeinlich. Ein distanziertes Sich-Weiden an Wort- und Gef?hlsspenden wie bei Big Brother ist unm?glich, Daniel K. zwingt uns, Anteil zu nehmen, und wenn wir uns auf ihn einlassen, erleben wir auch ungewohnte Gef?hle. In den Medien werden diese Szenen immer wieder abgespult, sie lassen nicht kalt, f?r Zyniker ist auch ein negatives Gef?hl eine Bereicherung, positive Energie.

Daniel K. wird geistige Unreife, Unf?higkeit zu wirklich tiefen Gef?hlen und ein d?rftiger Verstand zugeschrieben. Seine Vorgeschichte l?sst vermuten, dass er nicht so naiv ist, wie er sich gibt, wei?, was er will, und seine Wirkung bewusst einsetzt - bisher positiv. In gewisser Weise tragen wir die Verantwortung - was soll nach RTL aus ihm werden, Showstar oder Kinderpfleger? Nun, ?berlassen wir es ihm selbst, es mangelt ihm kaum an Einfallsreichtum.

Indem Daniel ?positive Energien? wie Anteilnahme und Mitgef?hl bei uns ausl?st, macht er uns menschlicher. Nun tragen wir Mitteleurop?er das Herz aber nicht eben auf der Zunge - sind wir total beh?mmert, uns von einem 17-j?hrigen Kindskopf manipulieren zu lassen? Durch Daniel K. werden wir nicht auf wundersame Weise zu Gutmenschen mutieren, Momente der Begeisterung sind ein fl?chtiges Vergn?gen und schnell vergessen. Sollten wir nicht besser ein gutes Buch lesen?

In den RTL-Foren, derzeit wahre Abgr?nde der virtuellen Welt, artikulieren sich Menschen aller Schattierungen auf die unterschiedlichste Weise, der Umgangston ist rau und nicht selten kr?nkend.
In den vergangenen Tagen konnte man hier Erstaunliches beobachten - bei der Debatte um Daniel K. entstanden lange Dispute ?ber Musik, Kunst und nur bedingt auch K?blb?ck, von Menschen, die zun?chst misstrauisch, dann aber angetan voneinander wirkliche Gespr?che miteinander f?hren...
Noch gr?belnd ?ber diese wundersame Entwicklung, hatte ich gestern endlich auch eine z?ndende Idee f?r ein Buch, mit dem ich nicht recht weiterkomme. Muss wohl die positive Energie sein ...

Gru? Corinna ;-)