Berliner Morgenpost ?ber Fans vor dem Konzi |  |
Schreie und Tr?nen - K?blb?ck ist da
Superspektakel: "Superstars United" im Velodrom zu Gast
Von Alexander Gruber
Seit vier Stunden stehen Maria Klinger (14) aus Altglietzen und Juliane Meyer (13) aus Oderberg schon vor dem Velodrom in Prenzlauer Berg. Zwei Stunden sp?ter werden drinnen die "Superstars United" auftreten, jene zehn Finalisten von "Deutschland sucht den Superstar" um den schr?gen Daniel K?blb?ck, den smarten Alexander, die k?hle Jeanette und "Pop-Titan" Dieter Bohlen.
Maria und Juliane sind wegen Daniel K?blb?ck da. Sie haben sich selbst T-Shirts gemalt und Fotos aufgeb?gelt. "Daniel hat so eine besondere Ausstrahlung und Art", sagen sie. Er k?nne zwar nicht singen, aber die Art, wie er singe, sei was Besonderes. "Schleimig-schmierig" finden sie dagegen Alexander, den Sieger des Gesangsspektakels. "Ekel-Alex" nennen die Sch?lerinnen ihn, "weil der auch immer so gek?nstelte Interviews gibt".
Mit dieser Meinung sind sie wohl in der Minderheit unter den wartenden Fans. Alexander ist der favorisierte Star unter den gut 1000 Fans, die schon Stunden vor dem Konzert auf den Einlass warten. Insgesamt 7500 Teenies werden nachher kreischen und weinen.
So wie Maria Oswald (12) aus Pankow. Sie ist mit Freundin Lena Schmidt (12) nur wegen Alexander hier. "Der kann gut singen, sieht gut aus und wirkt nat?rlich. Nicht abgehoben oder so". Die n?chste Superstar-Staffel, die im Herbst beginnt, wollen sie sich nicht anschauen. "Da ist kein Alexander dabei". Auch Robert Skibbe (14) aus R?dnitz ist wegen Alex da. "Er ist so geblieben, wie er war", meint Robert. Er ist in der wartenden Groupie-Masse einer der wenigen Jungen, die wohl freiwillig ins Konzert gegangen sind, und geh?rt nicht zu jenen bemitleidenswerten Gesch?pfen, die Freundin oder Tochter begleiten m?ssen.
Ansonsten quetschen sich zwischen den Gittern die ?blichen Fans von Boysgroups und anderen musikalischen Zeitgeist-Erscheinungen. Piercings, Plateauschuhe, blondierte Haarstr?hnchen, ?berschminkte Pickel und das gesamte H & M-Sortiment pr?gen das Bild. Die meisten haben selbst gebastelte Pappschilder oder Transparente mit den Standard-Aufschriften dabei: "Ich liebe Dich", "Du bist der Gr??te", "Du bist spitze". Nicht auszuschlie?en, dass die gleichen Plakate in einem Jahr bei einer anderen Musikgruppe wiederverwertet werden. Denn die Musikverlage haben l?ngst erkannt, dass sich mit kurzzeitig gepushten K?nstlern viel Geld verdienen l?sst. So kostet die Karte f?r die Superstars 50 Euro.
Den Trend der Branche durchschauen nur wenige der Fans. So sind sich Maria und Juliane sicher, dass der Aufstand um die Superstars in einem halben Jahr vorbei ist und damit auch die Karrieren der meisten "Superstars" schon im Stadium von M?belhaus-Er?ffnungsauftritten sind, also kurz vor dem Ende. Nur Daniel K?blb?ck solle den Hype doch bitte ?berleben.
Quelle: Berliner Morgenpost
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