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Geschrieben von Fleury am 19.07.2003, 21:15:

  Stern-Artikel: Juliette

"Sie kann nicht normal sein"

Ganz bl?d gelaufen, diese Sache mit den zu d?nnen Klamotten beim Freiluft-Auftritt in G?tersloh: Arschkalt war der Wind, und die Klimaanlage im Flieger zur?ck nach K?ln gab ihr den Rest. "Wenn es dir innerlich gut geht, wirst du auch nicht krank", sagt Juliette Schoppmann und putzt sich die Nase. So gesehen, m?sste es ihr heute innerlich zie mlich schlecht gehen. "Besorg mir irgendeinen Schleimhautzerfetzer", bittet Juliette. In ein paar Minuten soll sie bei der RTL-Show "Top of the Pops" ihre Single pr?sentieren, heute zum Gl?ck im Vollplayback. "Ich will endlich wieder live singen", sagt sie, z?ndet sich eine Zigarette an und erkl?rt ihre Erk?ltung f?r beendet. "Ich hasse das. Ich bin nie krank."

Sie braucht alle Kraft, jetzt wo "Calling you" auf dem Markt ist. Die Erwartungen an das Solodeb?t der 23-J?hrigen waren riesig - und dann kam sie mit dieser etwas sperrigen, 15 Jahre alten Coverversion aus dem Film "Out of Rosenheim", die selbst Juliettes Management als "wenig sommertauglich" einstufte. Mutig war das, zweifellos. Platz zehn der deutschen Charts in der ersten Woche, Platz 33 in der zweiten - in "Superstar"-Dimensionen ein Fiasko. Der pflegeleichte Alexander Klaws war mit seiner ersten eigenen Single Nummer eins, ebenso wie der dauerpubertierende Daniel K?blb?ck, und Produzent Dieter Bohlen machte zufrieden sein "Der Dieter ist eben doch der Beste"-Gesicht.

Statt auf Bohlen vertraut Juliette auf ihr Gef?hl. "Als ich zum ersten Mal meine CD in den H?nden hielt, war ich vor Freude fertig mit der Welt", sagt sie, "ich war auf Platz zehn mit einem Song, der mir sehr am Herzen lag. Was will ich mehr?" Weniger euphorisch ist das Urteil mancher Plattenk?ufer im Internet: "Von Juliette h?tte ich etwas Eigenes erwartet", schreibt "kleinekim", und "baklaus2" hofft: "Dr?cken wir Juliette die Daumen, dass es wenigstens nicht der Megaabsturz wird."

Megaabsturz? Juliette war die mit Abstand Erfahrenste aller Teilnehmer bei "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS), die beste S?ngerin und T?nzerin, und dennoch steht sie jetzt wieder ganz am Anfang. Jetzt steht sie allein im Rampenlicht, wird noch kritischer betrachtet. Und reiben kann man sich an ihr wahrlich. Juliette liebt die gro?e Pose. Sie sei zickig und arrogant, sagt man, benehme sich wie eine Diva. Es ist einfach, Juliette so zu sehen. Es gen?gt, sie bei der Aufzeichnung zu "Top of the Pops" zu beobachten, beim Gang von der Garderobe zur B?hne.
Sobald ihr Menschen zuschauen, beginnt der Auftritt: Juliette st?ckelt auf ihren Gucci-Highheels ?ber den Flur, wackelt mit den H?ften, wirft den Kopf in den Nacken, lacht, zieht Grimassen, zeigt die blitzenden Z?hne. "Ich kann nichts anderes machen", sagt sie, "ich geh?re auf eine B?hne, muss rausgehen, mich darstellen, mich ausdr?cken." Daf?r erwartet sie Respekt, Anerkennung. Vielleicht sogar etwas wie Liebe.

Sie hat von klein auf versucht, sich die Liebe ihres Publikums hart zu erarbeiten. In der Grundschule spielte sie immer wieder den Clown und flog aus dem Unterricht, bis ihre Eltern an ihrer Intelligenz zweifelten und sie zu einer Psychologin schickten. Die stellte, sagt die Mutter, einen IQ von 162 fest - damit d?rfte Juliette in der Liga Albert Einsteins spielen. Der Psychologin vertraute Juliette an, was sie ihren Eltern nicht zu sagen wagte: Sie wolle tanzen, in Hamburg an der Oper.

Und so ging Juliette mit zehn Jahren aus Stade nach Hamburg ins Ballettinternat von John Neumeier. "Je n?her der Tag der Trennung kam, desto beschissener ging es uns", sagt ihre Mutter Brigitte, "aber sie wollte unbedingt fort. Sie war schon damals perfektionistisch."

Irgendwann aber waren Juliettes F??e vom Tanzen ruiniert, das Selbstbewusstsein angeknackst, und mit 15 lag sie an Weihnachten ihrer Mutter weinend im Scho?. Mama schenkte ihr einen Musical-Workshop, und Juliette lieferte die gro?e Show. Dachte: Das ist es. Aber ich muss noch besser werden, mich mehr anstrengen.

Mit 19 bekam sie ein Engagement in K?ln im Musical "Saturday Night Fever", sie ging nach Hamburg zur?ck, landete im "Delphi Showpalast" und sang in der Nummernrevue "Time after Time". Ende 2001 erlebte Juliette ihren Tiefpunkt: "Im Beruf wurde ich ausgenutzt, nicht ernst genommen. Das konnte ich nicht ertragen. Und privat stand ich v?llig allein da, badete in Selbstmitleid."

Die Wende kam, als eine Freundin ihre Unterlagen zu "Deutschland sucht den Superstar" schickte - der Rest ist bekannt. "Vielleicht kann ich jetzt die H?hen so genie?en, weil ich vorher so weit unten war", sagt Juliette. Sie ist zufriedener mit sich als je zuvor. "Alles klar, ich liebe mich! Zum ersten Mal in meinem Leben kann ich das sagen! Das ist der Wahnsinn!"

Auch das klingt ein wenig glatt - und wer einmal ihren Hang zur Dramatik erlebt hat, ger?t in die Gefahr, alles an ihr f?r Show zu halten: Bei einem Talkshow-Auftritt spricht sie ?ber ihre Eltern und dar?ber, welche "unglaubliche Kraft" die ihr gegeben h?tten. Da bricht ihr die Stimme weg, und sie verdr?ckt ein paar Tr?nen. Aber hat sich ein Profi wie sie nicht immer hundertprozentig unter Kontrolle? Ach, w?re das sch?n, bei ihr mal ganz sicher zu sein.

Veronika de Angelis, 23, eine Schulfreundin aus Stade, sagt: "Sie kann nicht normal sein, sie war schon als Kind die Star-Ballerina." Und Juliettes Exfreund Lars Mika, 28: "Man muss mit ihrer Kraft umgehen k?nnen. Ich konnte es nicht. Liebe ist Juliette wichtig, wenn sie in ihr Leben passt."

Kraft brauchte Juliette auch, je n?her das DSDS-Finale r?ckte. Die Rollen unter den Kandidaten waren verteilt: Alexander war der Nette, Daniel der Schr?ge - und Juliette die Diva. "Dabei hatte ich mich eher als Mutter der Kompanie gesehen, habe die anderen getr?stet, mich gek?mmert", sagt Juliette. "?ffentlich bekam ich aber immer erst mal einen drauf." Und das verst?rte sie.

Da wurde von den Boulevardzeitungen gen?sslich ihre Brustvergr??erung hervorgekramt und ihre inzwischen beendete Liaison mit Daniel Lopes zerpfl?ckt. Es hie?, sie sei zu erfahren f?r die Show und m?sse disqualifiziert werden. Sie habe sich dem "Playboy" f?r Nacktfotos angedient. Und - S?nde! - sie wolle nicht mit Dieter Bohlen zusammenarbeiten. Ein Missverst?ndnis, sagt sie heute. Bohlen sei ja noch voll mit Alexander und Daniel K?blb?ck besch?ftigt gewesen, als sie ein Angebot des fr?heren Produzenten von Annie Lennox bekommen habe. "Ist sie gr??enwahnsinnig geworden?", kreischte "Bild" prompt, "Superstar Juliette tr?umt pl?tzlich von einer Weltkarriere, sagt sich von Pop-Titan Dieter Bohlen los. Der warnt vor dem Super-Absturz."

Superabsturz? "Nat?rlich zweifel ich manchmal an mir, aber ich habe immer das sichere Gef?hl, dass alles gut wird. Seit 13 Jahren arbeite ich wie eine Sau, und nur weil man jetzt mein Gesicht kennt, meinen die Leute, sich ein Urteil bilden zu k?nnen." Sie raucht ihre Zigarette und sagt trotzig: "Ich entschuldige mich nicht daf?r, dass ich wei?, was ich will."

W?ren da nicht gute Freunde und ihre Mutter gewesen, Juliette h?tte zwischendurch vielleicht aufgegeben: "Mama ist so ein Peng-boing-Energieb?ndel. Sie scheint auf alles eine Antwort zu wissen." Mama holt sie auch immer wieder auf den Boden zur?ck oder tr?stet. "Es ist nicht immer sch?n, ein ?ffentliches Kind zu haben", sagt Brigitte Schoppmann. Aber sie sagt auch: "Ich hasse Menschen, die kein Ziel im Leben haben. Juliette hat eins." Ihr Rat an die Tochter: "Les mouches changent d'ane", "Die Fliegen wechseln den Esel". Warte ab, bis die Fliegen weitergezogen sind.

Und Juliette? Sie st?ckelt ?ber den Flur, wirft den Kopf zur Seite und wackelt mit dem Hintern. Juliette lacht die Fliegen einfach aus - und konzentriert sich auf den n?chsten Schritt, auf ihr Album, das Mitte September erscheint. Sie hat sich abgesichert, innerlich, f?r den Fall, dass es ein Flop werden sollte. "Ich kann mit Niederlagen umgehen", sagt Juliette, "wenn ich das nicht k?nnte, w?re ich im falschen Beruf. Da h?tte ich mich schon lange umgebracht."

Kurz bevor sie aufgebrezelt und geschminkt Richtung B?hne geht, singt sie leise, ganz in sich versunken Pippi Langstrumpf: "Zwei mal vier macht vier, widde widde witt und drei macht neune. Ich mach mir die Welt, widde widde wie sie mir gef?llt."

Tobias Schmitz


Quelle: stern.de


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J?lich und Coburg waren der absolute Megahammer! DANKE, DANIEL!


Geschrieben von Juschel am 19.07.2003, 22:19:

 

Danke.

Das h?rt sich ja 1000-mal schlimmer an, als ich Juliette bisher eingesch?tzt habe - ich meine ihre Pers?nlichkeit.


Geschrieben von Paula1984 am 20.07.2003, 00:28:

 

Oh weia

Juliette ?berrascht immer wieder aufs neue


Geschrieben von Kiri am 20.07.2003, 00:48:

 

das ist ja cool das du den text hierreingestellt hast.
eines war mir immer klar.die kann nicht ganz sauber sein.


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Daniel und Gracia-Freundschaft f?r immer!



Geschrieben von Marlena am 20.07.2003, 15:45:

 

Ich bin zwar auch kein Fan von Juliette, aber so negativ w?rde ich nicht ?ber sie urteilen.
Immerhin ist sie eine mutige Frau, die nicht den sicheren Weg, mit Dieter Bohlen zusammenzuarbeiten, eingeschlagen hat, sondern ihre Karriere selbst in die Hand nimmt.
Da mu? ich schon sagen, Hut ab.


Geschrieben von Rosie am 20.07.2003, 16:07:

 

ich mag juliette weder als person, noch als k?nstlerin besonders, aber sie macht ihr ding und arbeitet hart an sich, daf?r verdient sie respekt.


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Lernen wir besser uns freuen,
so verlernen wir am besten,
anderen weh zu tun.
(Nietzsche)


Geschrieben von Mordillo am 20.07.2003, 19:17:

 

Ich finde den Artikel gar nicht so schlecht und eigentlich auch nicht direkt negativ. Vielleicht ist der Artikel ziemlich nah an der Wahrheit dran.
Ich kann weder sagen, dass ich die Juliette mag, noch dass ich sie nicht mag, ich habe immer das Gef?hl sie in ihrrm Charakter ?berhaupt nicht einsch?tzen zu k?nnen, weil ich nie wei? was an ihrem Verhalten echt ist und was nur gespielt. Sie geht ihren eigenen Weg und das sollte man respektieren, nur manchmal glaube ich sie macht es sich selbst unn?tig schwer.

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