Geschrieben von Joina am 09.07.2003, 14:03:
A Star Is Born- TVWunschliste vom 9.7.03
Daniel K?blb?ck - "A Star is Born"
Jetzt werden mich einige steinigen wollen oder sogar "Puh schreien", wenn ich behaupte, dass der kleine Derwisch namens Daniel K?blb?ck die gr??ten Chance hat, dauerhaft der Superstar zu sein. Durchaus m?glich, dass er nicht gewinnt. Vielleicht wird er auch H?hen und Tiefen erleben. Aber so schnell werden wir ihn nicht los.
Ja, mag sein, Freund Alexander kann perfekt singen. Das ist unbestritten. Er sieht gut aus. Doch ihm fehlt das gewisse Etwas. Das ist mehr als gutes Singen und mehr als gutes Aussehen.
Es ist eine Beleidung, wenn man ihn mit dem Briten Robbie Williams vergleicht. Wenn, dann ist der Westfale eine drittklassige Kopie. Was macht Robbie Williams zum Superstar? Nat?rlich ist er ein Gesangstalent. Dazu gesellen sich ein britischer Humor und ein schmaler Spagat zwischen abgebr?hter Coolness und auch Melancholie.
Alexander ist eher die m?nnliche Variante von Britney Spears. Genau wie die ehemals amerikanische Unschuld vom Lande stellt er das spie?ige Mittelma? aus der Provinz dar. Seine sp?teren Lieder werden genauso k?nstlich und unecht wirken. Die Mimik und Gestik wird aufgesetzt sein. Kaum Mut f?r k?nstlerische Innovation, kein Mut zum kreativen Spiel.
Wer glaubt, Superstars sind keine K?nstler, der irrt. Alle Superstars, die sich auf Dauer halten k?nnen, sind K?nstler, hei?t nicht, dass alle K?nstler Superstars sind, aber das ist eine andere Frage.
Ein Elvis Presley war nicht oben, als er billige , zweitklassige Filme am Flie?band drehte. Erst als er sich neu erfand, seine Musik radikal ver?nderte und es 1968 in einem Fernsehauftritt einen Millionenpublikum vorstellte, war er wieder der King. Mit der pers?nlichsten Platte "Mensch" brach Gr?nemeyer alle seine Rekorde. Er war der Musiker 2002 in Deutschland.
Ich wei? nicht, ob man als K?nstler auch komponieren k?nnen muss. Wahrscheinlich nicht. Doch er muss Ahnung von der Materie Musik haben, Lust auf Neues und auch eine k?nstlerische Eigenst?ndigkeit, aber auch das Gesp?r, was zu einem passt .
Das sehe ich alles bei Alexander nicht. Wie endet alles f?r Alexander? Sp?testens nach 2 Jahren wird das Interesse an seinen oberfl?chlichen Bubblegumsongs von Herz und Schmerz Schiffbruch erleiden. Dann steuert das Managment auf h?rtere Sachen um, ohne Erfolg. Niemand nimmt ihn den Rocker ab.
Wie sehr er sich amschleimt, sieht man daran, wie er sich ver?ndert hat. In manchen Momenten kommt er mir, als wolle er genauso ausgeflippt wie sein Konkurrent K?blb?ck sein. Dreht auf der B?hne auf. Manchmal h?tte ich ihn zugerufen: Weniger ist mehr. Besonders beim Lied aus der Dreigroschenoper habe ich mich gefragt, was dieses ?berdeutlichen, rhythmischen Geschunkel sein sollte. Das hat gar nicht zum Lied gepasst. Dieses Verbrechermoritat h?tte man ganz cool und l?ssig vortragen m?ssen. Sparsamste Mimik und Gestik, sonst nichts .
Und als die f?nf letzten Kandidaten durch das Brandenburger Tor schritten, war es nicht Daniel, sondern er, der einen selten d?mlichen Sprung in die L?fte gemacht hat. Aber f?r mich wirkt das alles peinlich und provinziell.
Kommen wir zum n?chsten Superstark?ken, zu Juliette. Nat?rlich ist sie ein Riesentalent. Unbestritten! Ihre Stimme ist au?ergew?hnlich und auch sch?n. Sie performt klasse. Sie hat durchaus das Zeug, Superstar zu werden und lange zu bleiben. Wenn ihr mich fragt, ihr gr??tes Talent liegt nicht im Gesang allein, sondern sie wird uns noch als Komikerin zum Lachen bringen. Es ist zwar nur eine Vermutung, dass sie das kann. Warum komme ich darauf? Sie scheut sich nicht, auch h?sslich zu wirken, sich albern zu geben. Sie hat Distanz zu sich. Durch ihr Rhythmusgef?hl wird sie sehr gut Pointen setzen k?nnen. Bitte, liebe Leute von RTL, gebt ihr die M?glichkeit dazu, dieses Talent zu entfalten! Holt die besten Texter, die es gibt. Entwickelt ein neues Sitcom-Konzept! Feilt und bastelt daran! Scheut euch nicht, schlechte Ideen, schlechte Plots und schlechte Gags in den M?ll zu werfen. Der Erfolg wird sich dann einstellen.
Zu K?blb?ck:
Nat?rlich hat er sich in ein paar Mal heftigst versungen. Aber bei manchen Events war er aber auch ?berragend. Er hat halt seine Art zu singen.
Warum ich Daniel K?blb?ck gro?e Chancen einr?umen?
a) Er ist ein echtes Original, keine billige Kopie, nicht wie Alexander ein drittklassiger Robbie Williams Verschnitt. (?brigens ein Original ist Juliette auch..)
b) Er surft auf den Zeitgeist. Ich kann mir nicht helfen, irgendwie erinnert mich der Zappelknirps an eine Mangafigur. Wer sich ein bi?chen darin auskennt, wei?, wie popul?r Manga und Anime zur Zeit sind.
Von seinem Outfit passt einfach alles, bei der kleinen Statur angefangen bis hin zu den schr?gen Klamotten. Selbst Karomuster sind bei den Menschen aus Nippon nich verp?nt.
Auch das Spiel mit der Geschlechterrolle ist den Nipponcomics nicht fremd, besonders auff?llig bei Ranma Einhalb, wo sich der m?nnliche Held, wenn er mit Wasser in Ber?hrung kommt, in ein M?dchen verwandelt. Nat?rlich ist dieses in dieser Form ein Extrembeispiel, aber die m?nnlichen Helden k?nnen manchmal sehr feminin wirken, besonders in Shojo-Serien. Ich habe mich bei manchen Serien gefragt, ist das ein Mann oder eine Frau.
Noch eine weitere ?bereinstimmung mit den Mangaserien: Kindliche, infantile Z?ge sind ebenfalls nicht selten bei den Helden der Mangawelt. Da braucht man nur an Son Goku zu denken.
Ich frage mich , warum eigentlich noch niemand auf die Idee gekommen ist, Daniel K?blb?ck zum Helden einer eigenen Mangaserie zu machen. Stoff bietet er allemal. Panini, Carlsen und Ehapa w?rden sich bestimmt darum rei?en. Sicherlich wird es einen Nachwuchsmangaka geben, der diese Chance gern n?tzen w?rde.
Da bringt mich noch auf eine weitere Idee. Warum m?ssen die Texte f?r seine sp?teren Lieder unbedingt in Englisch sein= Warum nicht mal Japanisch? Ist eine abgedrehte Idee, ich wei?. W?rde deshalb zu dem kleinen Kerlchen passen.
Ob das am Ende auch ein Hit wird, ich will daf?r meine Hand nicht ins Feuer legen, das kommt dann auch noch auf den speziellen Song an. Aber man sollte es mal wenigstens ausprobieren. Hat n?mlich auch den Vorteil, dass niemand den Text verstehen w?rde und sich deshalb ?ber den einf?ltigen Text aufregen kann.
c) Wer parodiert wird, kann erstens nicht ganz unbekannt sein und muss zweitens unverwechselbar sein. Man kann ja nicht behaupten, dass Daniel es nicht wird. Nachdem Raab ihn parodierte, kletterte dessen TV-Quoten wieder in die H?he. ?brigens ist es in gewisser Hinsicht auch eine Ehre, parodiert zu werden.
Dazu hat er noch seine gro?e Fanbasis. 1000 Fanbriefe pro Woche will man erst einmal bekommen. Hei, das ist gar nicht so einfach. Ich kriege keine 1000 Fanbriefe pro Woche (... um ehrlich zu sein, nicht mal einen).
d) Er hat seinen eigenen Stil, zu singen, er ist auf seine Art unverwechselbar. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass sein h?rbares Einatmen zum allerletzten Schrei bei Musikern wird. Und sind Manierismen nicht schon seit Dinos Zeiten in der Musikbranche gang und g?be, wenn ich da an Leute wie Peter Kraus denke.
(Mal ganz im Ernst, mir ist so ein Spinner wie Daniel K?blb?ck tausendmal lieber, als jemand der es in Kauf nimmt, mit seinen Kriegsgel?sten einen Fl?chenbrand in der arabischen Asien zu entfachen. Saddam, ?brigens mir nicht sonderlich sympathisch, kann man auch anders entwaffnen. Und wenn es so scheint, auch Despoten leben nicht ewig.)
Nat?rlich kommt es auch auf einen guten, eing?ngigen Song an, auf ein gutes Video, aber die Chancen stehen gut.
Ich hoffe, dass die Plattenfirma sich dann auch traut, Herrn Bohlen als Produzent und Komponist den Laufpass zu geben, wenn er es nicht schafft, sich bei den Liedern f?r Daniel von seinem Modern Talking Stil zu trennen, etwas neues zu entwickeln.
Jetzt sind Sie im Bilde. Bis n?chste Woche.
? Stephan H?lting 2003
http://www.wunschliste.de/index.pl?imbilde_01
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