Geschrieben von Flodda am 08.06.2003, 14:18:
Und diese kurze Geschichte habe ich einmal getr?umt. Ich fand den Traum so sch?n, dass ich ihn gleich einmal aufgeschrieben hatte.
Ein heldenhafter Hund
Eines Nachts tr?umte ich einen merkw?rdigen Traum. Eine H?ndin mit orangenem Fell und rabenschwarzen Augen lief mir st?ndig hinterher. Sie begleitete mich ?berall hin, doch immer wenn ich mich zu ihr umdrehte, rannte sie ?ngstlich weg. Sie kam aber immer zur?ck. Ich ahnte, dass sie etwas von mir wollte. Villeicht etwas zeigen, jedoch hatte sie noch nicht gen?gend vertrauen in mich. Deshalb sprach ich einmal mit ruhiger Stimme zu ihr, ohne mich dabei zu ihr umzudrehen. Ich sagte, dass sie keine Angst haben zu braucht, dass sie mir vertrauen kann, dass ich wei?, dass sie mir etwas zeigen will und am Schluss sagte ich, dass sie, wenn sie mir vertraut, sich neben mich stellen soll. Ich merkte, dass sie kam, dann stand sie neben mir. Sie sah mich mit treuen, traurigen Augen an und ich sah zur?ck. Als ich in mein Haus ging, setzte sie sich vor die T?r. Sie traute sich nicht herein. Wieder mit gutem Zureden tappste sie vorsichtig die Stufen hoch. Meine Eltern konnte ich erst nach zehn Minuten ?berreden, sie eine Nacht lang da zubehalten. Erst jetzt bemerkte ich den winzigen goldenen Anh?nger am Halzband. Eine Adresse stand nicht darauf nur ein Name: Winnie. Am Abend lag ich m?de im Bett und schlief schnell ein. Gegen Mitternacht wachte ich von einem stechenden Schmerz in meinem Ohr auf. Ich f?hlte auch etwas nasses. Mit einem gro?en Schreck merkte ich, dass Winnie an meinem Ohr knabberte. Sie fiebte leise und gab mir mit einem krazten an meiner T?r zu verstehen, dass ich ihr folgen sollte. So leise wie nur m?glich schl?pfte ich in meine Sachen. Dann f?hrte sie mich nach drau?en. Fr??telnd folgte ich ihr. Wir gingen einige Stra?en entlang und standen schlie?lich vor einem kleinen Holztor. Durch dies hindurch betraten wir ein Grundst?ck, dass wild und verlassen aussah. Dass, was ich in der Finsternis sah, war uraltes, zerfallenes Haus. Mir stockte der Atem, wollte Winnie etwa mit mir da rein? Scheinbar schon, doch nicht durch den Vordereingang. Sie f?hrte mich einen schmalen, mit Moos ?berwucherten Weg um das Haus herum. Winnie blieb stehen und kratzte an eine kleine verrostete T?r hinter dem Haus. Langsam ?ffnete ich sie und wir kamen in einen Flur. Hier drinnen stank es deutlich nach Zigaretten und Alkohol. Wir schlichen eine knatschende Treppe nach Unten in den Keller. Auf der letzten Stufe lag eine alte Katze. Vorsichtig stieg ich ?ber sie hinweg. Hier unten war es so dunkel, dasss ich Winnie's Halsband packte und mich von ihr f?hren lies. Pl?tzlich blieb sie winselnd vor etwas stehen und kratzte daran. Ich betastete es. Auf einmal schien der Mond hell durch das staubbedeckte Kellerfenster und ich konnte sehen, was vor mir stand. Es war eine Tiefk?hltruhe. Winnie winselte noch lauter und kratzte heftiger daran. Langsam ?ffntete ich den Deckel. In der Truhe leuchtete eine Lampe auf und ich sah mit starrem Blick, was sich darin befand. Ein kleiner, toter Junge mit kreidewei?em Gesicht lag darin. Voller Panik schlug ich den Deckel wieder zu und rannte stolpernd wieder hinaus in den Garten. Ich hatte kaum gemerkt wie viel L?rm ich dabei veranstaltet hatte. In einem Fenster wurde Licht angeschaltet. Da kam Winnie, bellte mich kurz an und wir rasten los. Ich folgte wieder Winnie, ohne zu merken, wohin wir liefen. Dann standen wir vor dem Polizeirevier. Ich dr?ckte auf die Nachtklingel und ein Beamter kam zur T?r und lies mich herein. Ich erz?hlte ihm, was ich in diesem Haus entdeckt hatte. Der Beamte meinte, ich h?tte wohl einige Filme zu viel gesehen und meinte, dass ich lieber wieder nach Hause gehen sollte. Mit w?tendem Blick und dem knurrenden Hund, nahm er schlie?lich doch noch ein Protokoll auf. Am n?chsten Morgen ging ich nochmal zur?ck zum Revier, um nachzuschauen, ob wirklich schon jemand bei dem Haus war. Die Beamten beruhigten mich und sagten, sie w?rden gleich losfahren. Da ich darauf bestand, zur Sicherheit mitzufahren, fuhren sie sofort los. Sie sagten, ich solle am Tor warten und klingelten an der T?r. Ein ca. 50 j?hriger Mann mit Bierbauch steckte den Kopf zur T?r heraus. Dann durchsuchten sie das Haus. Eine Beamtin kam mit einer abgemagerten Frau heraus. Ich h?rte sie sagen, dass der Mann diese Frau in einem Zimmer versteckt hielt. Ohne zu z?gern lief ich in das Haus. Beamte sprachen ?ber ein totes Baby unter dem Jungen. Auf einmal st?rmte eine Schar von Journalisten herein. Sie hielten vor mir und machten Fotos. Sie fragten mich aus und mir blieb nichts anderes ?brig, als ihnen die ganze Geschichte nocheinmal zu erz?hlen. Dann machten sie Fotos von Winnie, die mir, ohne dass ich es gemerkt hatte, gefolgt war. Die Journalisten sagten, dass es dann ja ein ber?hmter Hund ist. Ich fl?chtete vor ihnen in den Garten und entdeckte eine rote Hundeh?tte. Auf einem Schild davor stand Winnie in abgebl?tterten Goldlettern. Ich wusste nicht, dass sie hier gelebt hatte. Sie muss wohl an der schweren Kette gelgen haben, die auf den Rasen lag. Mit Tr?nen in den Augen gingen wir zur?ck in mein Haus. Am n?chsten Tag standen die Zeitungen voll mit Artikeln ?ber die toten Kinder in der Tiefk?hltruhe. Das Bild von Winnie war auf den Titelbl?ttern. Der heldenhafte Hund. Von dem Tag an lie? mich Winnie nicht mehr aus den Augen. Sie kam ?berall mit hin, sogar in die Schule. Meiner Lehrerin musste ich nichts erkl?ren, denn sie hatte auch die Zeitung gelesen. Hier endete der Traum. Ich wurde von dem piepen meines Weckers geweckt.
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L?P EucH, MeInE M?llfAmIlY!
CoUNtDoWN tO - 19.NoVemBer OlDeNbuRG!
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