Geschrieben von Lin am 04.06.2003, 00:53:
NRZ ?ber Konzi Oberhausen
Der Dieter und die Superstars
"Ich bin zu Hause", schluchzte das Oberhausener Sternchen Vanessa am Montag in der K?-Pi-Arena: Mit der Show beendeten Deutschlands ber?hmteste Vornamen ihre Tournee.
Es regnet in der Arena. Jeder Tropfenschwall wird mit einem "Huuuuu" begr??t. Der A-Ha-Effekt: "The Sun Always Shines On TV", im Fernsehen scheint die Sonne immer. Aber eben nur da. Denn das ist kein Fernsehen, auch wenn es mit den "Deutschland sucht den Superstar"-Logos der RTL-Show ?berall so aussieht. Wegen eines Defekts sind die Dachluken der Halle aufgegangen - jetzt muss die B?hne trocken gerieben werden, damit die derzeit ber?hmtesten Vornamen Deutschlands Juliette, Gracia, Vanessa, Andrea, Stephanie, Nicole, Daniel, Nektarios und Alexander nicht ausrutschen. Mit irgendetwas zwischen Konzert, TV-Show und Revue waren Dieter Bohlen und seine Sch?tzlinge am Montag in der K?nig-Pilsener-Arena.
"Hallo Oberhausen!", ruft ein blonder Mann mit Z?hnen so wei? wie sein Anzug. "Hallo Dieter!", rufen die 11 000 Fans zur?ck. Ja, das ist Dieter Bohlen und die "Superstars" sind auch wirklich "alle heute Abend f?r Euch hier". So ein Gl?ck. Immerhin hat eine Eintrittskarte um die 50 Euro gekostet - daf?r kann man schon mal "Superstars" verlangen.
Die Party geht los - auch ohne guten Sound
Aber zuerst gibt?s "die sch?nsten Momente von Stephi" auf Leinw?nden zu sehen - vom Casting bis zur Abwahl, ungef?hr so spannend wie die Zeitlupenstudie eines Boule-Turniers. Dann kommt Stephanie (22) in echt und singt "Get The Party Started" von Pink. Im Innenraum geht die Party tats?chlich los, aber sicher nicht, weil die Musik gut klingt. Der Dieter "interviewt" die Stephi - und alles ist "supertoll".
In Wahrheit ist die erste H?lfte der gut zweist?ndigen Show eher eint?nig: Dieter, Video, Lied, Interview - der N?chste bitte. Nektarios sieht auf der Leinwand realer aus als auf der B?hne - ist wohl Gew?hnungssache. Daniel K?blb?ck fliegt als Supermann an Seilen ?ber die B?hne und singt noch beim Salto-Schlagen: Respekt! Andrea (17) bekommt in drei Monaten ein Baby, macht aber eine gute Figur. Nicole (22) soll wohl Erotik ins Spiel bringen. Juliette beweist, dass sie die kr?ftigste Stimme hat. Gracia muss mit gebrochenem Fu? im Sitzen singen. Alexander, so scheint es, ist zurecht Sieger der Show.
Und dann ist da noch Vanessa, 17 Jahre jung und Oberhausenerin. Nach ihrem ersten Auftritt kullern die Tr?nen. "Ich bin zu Hause", schluchzt sie, als sie von Herrn Bohlen in den Arm genommen wird - das Publikum jubelt.
Mitten drin sitzt Vanessas Mama Lorna. Das muss sie in der Pause auf Plakate, Karten, T-Shirts schreiben. Es komme manchmal vor, dass sie auf der Marktstra?e erkannt wird und Autogramme geben muss, erz?hlt sie - in der Arena bitten die M?dchen "Mama Lorna" im Zwei-Minuten-Takt darum.
Die Superstar-Show sieht sie zum ersten Mal - "Das ist sehr sch?n", sagt sie, "und der Vater hat heute Geburtstag". Sie meint Vanessas Vater, der auch da ist und nicht genau wei?, wie er damit umgehen soll, dass neun "Superstars" und tausende Zuschauer "Happy Birthday" f?r ihn singen.
Am Schluss wird viel geweint
Haupts?chlich singen die Sternchen aber Hits, die jeder kennt - von "Come On Everybody" ?ber "Kiss From A Rose" bis "Born To Be Wild". Bohlen-Kompositionen sind rar. Die zweite H?lfte macht viel mehr Spa? als die erste und klingt sogar gut - dank S?ngerinnen, S?nger und Band. Am Ende wird viel geweint - schlie?lich war?s das letzte von 20 Konzerten. "Eigentlich wollte Vanessa hier bleiben", sagt Mama Lorna, "aber jetzt muss sie Dienstag doch wieder weg. Superstar-Leben eben.
MARC HIPPLER
Quelle: NRZ
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