Geschrieben von Lin am 07.05.2003, 11:36:
Alex' Bodenst?ndit?t ;-)
Aus der Hamburger Morgenpost
"Heb' jetzt blo? nicht ab!"
Frank Rauscher
Wie sich "Superstar" Alexander Klaws seine Bodenst?ndigkeit bewahrt
"Take Your Chance", das Deb?talbum von Alexander Klaws, st?rmt an die Spitze der deutschen Charts.
(tsch) Prognose: Der schafft das. Denn so wie Alexander Klaws sehen Sieger aus. Deutschlands neuester Superstar ?berzeugt auf Anhieb. Nicht etwa, weil er einen auf ganz dicke Hose macht, sondern gerade weil er fast ein bisschen unscheinbar daherkommt und sich als bodenst?ndiger junger Mann pr?sentiert. Und als erstaunlich professioneller, f?rs Big-Biz pr?parierter K?nstler. L?ssig in Jeans und im weiten Fan-Shirt der Rockband Gotthard sitzt der 19-J?hrige in der M?nchner BMG-Zentrale. Er ist freundlich, er l?chelt, er flachst, er ist im Gespr?ch hellwach. Und er h?lt das durch. Viele Stunden dauert der Interviewmarathon an diesem Tag. Gro?er Einsatz f?r gro?en Erfolg. Das Deb?talbum "Take Your Chance" st?rmt an die Spitze der Charts.
teleschau: Erinnern Sie sich noch, was genau Ihnen als erstes durch den Kopf ging, als Sie beim "Superstar"-Finale als Sieger feststanden?
Alexander Klaws: Und ob. Die Augenblicke werde ich nie vergessen. Ich habe gedacht: "Warum gerade Du? Juliette hat doch so geil gesungen." Irgendwie war alles so unwirklich, als w?rde ich uns beide sehen, wie in einem Film. Ja, ich f?hlte mich wie im Kino, oder eher wie in Trance. Ein Traum.
teleschau: Wie kommen Sie wieder auf den Boden der Tatsachen? Gibt es die Momente, in denen Sie sich fassen k?nnen, um das Erlebte aufzuarbeiten?
Alexander: Die Zeit nehme ich mir. Ich sitze abends oft alleine im Hotelzimmer und denke: "Wow, Wahnsinn. Aber heb' jetzt blo? nicht ab. Bleib so wie du bist!"
teleschau: Sagt sich so leicht ...
Alexander: Man muss sich eben klar machen, dass es nicht immer so weiter geht und dass es auch mal ruhiger wird. Wer in dieser Situation glaubt, der Hype dauert jetzt das ganze Leben an, der bekommt mit Sicherheit Probleme. Man muss von Haus aus schon etwas bodenst?ndig sein - ich glaube, dass ich das bin. Abends ein bisschen nachdenken, mal durchschnaufen oder mit meinen Kumpels telefonieren - ich brauche das, und das hilft mir, nicht abzuheben.
teleschau: Stichwort: Kumpels!
Alexander: Gute Freunde sind das Wichtigste im Leben. Gerade jetzt. Weil sie mich aus der Zeit vor "Superstar" kennen und mir schon deutlich sagen w?rden, wenn sie bemerken, dass ich mich irgendwie ver?ndere. Es ist sch?n zu erleben, dass zu Hause alles v?llig cool geblieben ist: Dass wir zusammen feiern k?nnen, dass wir zusammen Fu?ball spielen k?nnen, dass wir uns normal unterhalten k?nnen.
teleschau: Wo l?sst sich in Ihrem Leben Dieter Bohlen einordnen?
Alexander: Viele sagen ja, er sei mein Ziehvater. Aber ich habe nur einen Vater, und der lebt in Sendenhorst. Dieter ist mein Produzent, ein Kumpel. Nein, eher ein sehr, sehr guter Freund. Und es ist fantastisch, mit ihm zu arbeiten, wir sind ein eingespieltes Team. Seine Mega-Erfahrung kam mir beim Album nat?rlich sehr zu Gute.
teleschau: Ist "Take Your Chance" ein Bohlen-Album mit ihrer Stimme?
Alexander: Nein, nein. Da steckt sehr, sehr viel von Alexander Klaws mit drin. Ich w?rde sagen, der Anteil ist fifty-fifty.
teleschau: Hatten Sie nur eine ungef?hre Vorstellung von dem, was Sie erwarten k?nnte, als Sie im vergangenen Jahr zum ersten Casting angetreten sind?
Alexander: Nein, wir wurden echt ?berrollt. Es gab ja keine Vorbilder. Bei den "Popstars"-Staffeln gab es keine Live-Shows wie bei uns. Wir sind also ins kalte Wasser gesprungen, und es ging einfach Schlag auf Schlag. Castings, Re-Call, Motto-Show. Schminken, Styling, Tanzen ... wir hatten doch von nichts eine Ahnung. Auf einmal stehst Du auf der B?hne und sagst: "Wow. Wie bombastisch ist das denn!" Aber so bekam ich ganz schnell ein Gef?hl daf?r, was mir liegt und wie ich auf die Leute wirke. Dann wurde ich schnell etwas sicherer und konnte auch mal etwas mit dem Publikum spielen. Von dem, was jetzt abgeht, konnte man sich vorher sowieso keine Vorstellung machen. Dieser Rummel. Das ist schon krass. Aber ich bin jemand, der mit Stress gut umgehen kann. Besser gesagt: F?r mich ist es kein Stress, sondern es macht Spa?. Ich reise gerne viel rum. Das Wichtigste ist, auf den K?rper zu achten: Viel Schlaf, gesunde Ern?hrung und ein bisschen Sport.
teleschau: Schlafen Sie gut?
Alexander: Oh ja. Gott sei Dank. Ich hab mir sogar antrainiert, tags?ber freie Minuten f?r ein kurzes Nickerchen auszunutzen. Zum Beispiel im Taxi, auf dem Weg vom Flughafen ins Hotel.
teleschau: Wenn die Teenies auf der Stra?e nicht zu laut kreischen, wenn sie Sie erkennen ...
Alexander: (lacht) Das ist der Hammer. Ich kann nirgendwo mehr hin, ohne erkannt zu werden. Aber ich finde es toll. Ich bin gerne f?r meine Fans da, und ich gebe Autogramme, wann immer ich kann. Ich habe wirklich einen coolen Bezug zu meinen Fans.
teleschau: Vielleicht, weil Sie selbst als Teenager "Fan" gewesen sind?
Alexander: Klar. Ich war zum Beispiel gro?er Michael-Jackson-Fan, war beim Konzert, habe Sachen gesammelt, habe ihn sogar bei Hochzeiten und anderen Anl?ssen bei Playback-Auftritten imitiert.
teleschau: Dass Jackson gewisse Schwierigkeiten mit seinem Leben im Rampenlicht hat, ist bekannt. Und Sie haben auch schon erste Bekanntschaft mit dem Preis gemacht, den Stars wohl zahlen m?ssen. Wie ist es, von ?ffentlichtem Interesse zu sein?
Alexander: Dar?ber muss man sich im Klaren sein. Wenn du fr?her mal in die Pampers gemacht hast, dann steht das auf einmal in der Zeitung. Wenn ich jemanden kennen lerne und es gibt zuf?llig irgendwelche Fotos, dann wird am n?chsten Tag sofort spekuliert: Ist das Alex' Neue? Obwohl ich mich vielleicht nur kurz unterhalten habe. Oder: Alle Welt denkt, Daniel und ich, wir kloppen uns. Dabei verstehen wir uns wirklich gut. Es gibt keinen Neid und keine Rivalit?t. Schlie?lich sind wir beide gerade dabei, unseren Traum zu leben. Wir telefonieren fast jeden Tag und lachen uns dar?ber kaputt, was die "Bild" wieder schreibt. Irgendwie verstehe ich die andere Seite auch: Wer will schon lesen, dass wir uns gut verstehen?! Ich meine, man muss damit umgehen k?nnen und alles nicht so ernst sehen. So lange wir wissen, was wahr ist ...
teleschau: Aber es kann Ihnen nicht Recht sein, dass alle Welt glaubt, Sie h?tten Ihre Freundin Angela per SMS abserviert ...
Alexander: Das war sehr schmerzhaft, weil es v?lliger Bl?dsinn war. Wir beide haben uns eine Woche vor dem Finale zusammengesetzt und in Ruhe dar?ber gesprochen, dass es mit unserer Beziehung so nicht weitergehen kann. Aber gegen solche Geschichten kann man im Grunde nichts tun. Ich versuche, dar?ber zu stehen.
teleschau: H?tte eine neue Frau Platz in Ihrem Leben?
Alexander: Zurzeit will ich mich eigentlich voll auf meine Musik konzentrieren.
teleschau: Vermissen Sie nicht manchmal das "normale" Leben als anonymer Sch?ler Alexander Klaws?
Alexander: Nein. Ich f?hle mich gerade derma?en wohl in meiner Haut. Ich habe die einmalige Chance, meinen Traumberuf zu ergreifen. Und diese Chance zu nutzen, den Leuten zu zeigen, was ich drauf habe, das ist mein gro?es Ziel. Ich wei? aber, dass es noch ein langer Weg ist.
teleschau: Wie lange? Wo sehen Sie sich in f?nf Jahren?
Alexander: Ich kann noch nicht einmal sagen, wo ich mich im n?chsten Jahr sehe. Ich bin ein Mensch, der im Jetzt lebt. An die Zukunft gehe ich Schritt f?r Schritt. Ich habe alles getan, dass das Album geil wird. Nun will ich, dass unsere Superstars-Tour geil wird, und wenn dann meine eigene Tour ansteht, soll die nat?rlich auch m?glichst perfekt sein. Wo ich in f?nf Jahren stehe, wei? ich nicht, aber ich werde alles daran setzen, dass ich in f?nf Jahren noch dabei bin.
teleschau: Als der "deutsche Robbie Williams"?
Alexander: Er ist mein gro?es Idol. Klar ehren mich solche Vergleiche. Aber ich bin Alexander, ich m?chte meinen eigenen Weg mit meinem eigenen Profil gehen. Songs schreiben, selber komponieren. Vielleicht gibt es in f?nf Jahren ja Leute, die sagen, sie w?ren gerne so ein K?nstler wie Alexander.
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