Geschrieben von shu-yoshi am 23.08.2003, 03:52:
Hallo Daniels Jessi,
ich versuche hier auch mal kurz ein wenig aus dem "N?hk?stchen" zu plaudern, vielleicht hilft?s ja ein wenig (obwohl ich Deine Mom nat?rlich auch nicht kenne).
Ich habe es im anderen Bereich (Thread: Beim Zeitschriftenh?ndler) schon mal beschrieben, mach?s aber hier nochmal, damit es einen Sinn ergibt.
Ich habe mich mit 13 als Lesbe geoutet (haben mich erst mal alle ausgelacht, wegen dem Alter), wusste aber, dass ich eigentlich auf M?nner stehe (wollte aber mit dem weiblichen K?rper nicht mit einem Mann zusammen sein). Bis 28 war ich dann nur mit Frauen zusammen, danach erst mal solo. Mit 30 habe ich mich entschlossen, das Problem des weiblichen K?rpers endlich zu "beheben" und habe mich in Behandlung begeben. Nachdem ich sowohl beim ?usseren Erscheinungsbild allm?hlich m?nnlich wirkte (Bart, tiefe Stimme etc.) und meine Papiere per Gerichtsverfahren auf einen m?nnlichen Vornamen ge?ndert hatte, lernte ich meinen ersten Freund kennen. Seit dem lebe ich offen als "schwul".
W?hrend der ganzen Jahre habe ich immer wieder mitbekommen, dass es am Wichtigsten ist, ehrlich zu sein. Mein Vater hat mich mit 16 herausgeworfen, eben weil er keine Lesbe als "Tochter" wollte. Trotzdem bin ich meinen Weg ehrlich weitergegangen und habe dabei sowohl negative wie auch positive Erfahrungen machen m?ssen. Zuerst verst?rkt negativ, da manche meinten, ich sei noch zu jung, um das ?berhaupt schon wissen zu k?nnen und es als vor?bergehende "Spinnerei" abtaten.
Sp?ter wurden die Reaktionen positiver, da zu sehen war, dass ich mich nicht davon abbringen liess.
Jetzt nach all dem habe ich fast gar keine Probleme mehr. Ganz im Gegenteil. Ich bin anderen und vor allem mir selbst gegen?ber immer ehrlich geblieben, habe nie etwas versteckt - und das bringt auch eine gewisse innere Ruhe, da ich nicht immer aufpassen muss, was ich sage oder tue. Diejenigen, die mich nicht akzeptieren konnten (vor allem nach dem Outing als Transsexuell) mussten eben gehen, denn diese hatten in meinem Leben kein Platz mehr. Daf?r sind neue Menschen dazugekommen, die mich akzeptieren, wie ich jetzt bin und lebe.
Nat?rlich ist das alles leichter gesagt als getan - und auch ich habe manche Tr?ne vergossen, weil ich Menschen verloren habe, die ich sehr mochte. Ich denke aber, dass es manchmal gut ist, sowas dann zu merken, denn im Grunde sind diese Menschen nie wirkliche Freunde gewesen. Sie waren es nur solange, wie ich in ihr "Konzept" passte.
Wenn es Familienmitglieder sind, ist es nat?rlich meistens doppelt schwer, dennoch sollte man es auch da (vielleicht in einem g?nstigen Moment) wagen. Was ist es f?r ein Leben, wenn man seine Familie bel?gen muss? Es ist nur Stress und macht ungl?cklich. Manchmal sind die Reaktionen sogar ganz anders als man denkt. Oft sind Menschen gar nicht b?se wegen der Tatsache, dass man lesbisch, schwul,... oder was auch immer ist - sondern weil sie ahnen oder l?ngst wissen, dass sie belogen werden.
Ich w?nsche Dir f?r Deinen weiteren Lebensweg den Mut zu richtigen Entscheidungen zur rechten Zeit und die Gabe, beides im richtigen Moment zu erkennen.
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We are your faniels, dear friend
And we'll keep on fighting till the end
We are the faniels, we are the faniels
No time for losers 'cause you are the champion
Of our hearts
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CoUNtDoWN tO - 19.NoVemBer OlDeNbuRG! 
(Dedicated to Gracia, Dark_Angel und vor allem Daniel - l?p euch!) 
Ich hab so ne Freundin, die findet das total ekelhaft, wenn man bi oder homo ist und die meint dann immer, wenn das jemand aus ihrem Freundeskreis w?re, w?rde sie den Kontakt abbrechen oder so 
Die spinnt echt total 
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), ich weis auch nicht, warum manche was dagegen haben!?