Bericht in der Kronenzeitung
Ein Mord, ein Idol, eine Frage
Die Waffe kam aus Bregenz, die Abschiedsworte standen im Internet, alles andere stand gro? und gr??ern in den Zeitungen: In Lindau am Bodensee hat ein Zwanzigj?hriger seine f?nfzehnj?hrige Freundin erschossen und sich dann selber umgebracht. Mit Blumen in der Hand. Motiv: Trennung nicht ?berwunden.
Das M?dchen, das Opfer schw?rmte sehr f?r einen anderen. Nicht f?r irgendjemand. F?r Daniel K?blb?ck, den siebzehnj?hrigen Liebling der deutschen "Starmania"- Version. Selber noch ein Kind. Millionen deutsche Kinder leiben ihn. Und viele in ?sterreich.
Weil er so schr?g ist. Weil er sicht traut, so uncool zu sein, was wiederum sehr cool ist. Weil er seine Wunden herzeigt; als Scheidungskind, als Heimkind. Millionen Kinder lieben ihn. Und dass Daniel sich weder f?r Buben noch f?r M?dchen richtig entscheiden kann in der Liebe, lieben sie auch. Ambivalenz der Gef?hle.
"Ich bin so geschockt ?ber dieses Drama", sagt das ber?hmte Kind K?blb?ck. Er hat als Idol mit diesem Drama etwas zu tun, ohne auch nur das Geringste damit zu tun zu haben. Was kann er daf?r, dass ein Bursch ein M?dchen erschoss aus Eifersucht auf ein Idol?
Und dass es so was ?berhaupt gibt, sagen die Erwachsenen. Wie ist das alles m?glich. ?berhaupt dieser Wahnsinn, dass ein schr?ges Kind wie K?blb?ck zum Idol und zur gro?en Sehnsucht von Millionen Kindern wird.
Vielleicht, weil wir die Sehns?chte der Kinder nicht kapieren. Wir, die Erwachsenen. Ihre ?ngste, ihre Irritationen. Ihre Sehns?chte nach Liebe, die so anders sind als unsere. Wir tun doch alle alles f?r unsere Kinder. Aber, lassen wir sie nicht sehl allein mit dem. was ihnen wirklich weh tut und mit dem, was ihre Sehnsucht ist?
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