danielsuperstar.de - forum - Druckvorschau: Offener Brief an Domian

OFFENER BRIEF AN DEN WDR-NIGHTTALKER J?RGEN DOMIAN

Hi Dummian

Da Du so gern den Namen von Daniel K?blb?ck, um den es hier geht, verballhornst, erlaube ich mir ein ?hnlich schales Vergn?gen mit Deinem Namen.

In Deiner n?chtlichen H?kelstunde spielst Du gern wohlfeil die Mutter Teresa von K?ln f?r Bordsteinschwalben, Transsexuelle und frigide oder fette Hausfrauen, aber mit Daniel K. kennst Du kein Erbarmen. Du findest ihn "tuntig", Du, der Du selbst eine auf Kerl getrimmte Trine bist. Es gibt ein Theaterst?ck von Martin Sperr, das hei?t "Jagdszenen aus Niederbayern"; in dem wird ein Schwuler von der dumpfen Bev?lkerung ermordet. Du leistest schlimmsten Ressentiments Vorschub, nicht in der BILD-Zeitung, sondern in einem ?ffentlich-rechtlichen Medium. Daf?r d?rftest Du kaum das Bundesverdienstkreuz erhalten haben.

Daniel K. ist bereits in mehrfacher Hinsicht ein Opfer: durch seine d?rflich-desolate Herkunft, durch seine zerr?tteten Familienverh?ltnisse, durch seine mangelhafte Schulbildung und durch die schamlose Ausbeutung seitens RTL & Co.- da mu?t nicht auch noch Du auf ihn einpr?geln. Besch?ftige Dich lieber mit den gesellschaftlichen Bedingungen, die Daniel K. gepr?gt haben.

Der 17j?hrige ist fast noch ein Kind und hat einen Anspruch auf alle Nachsicht dieser Welt. Allein auf Grund seines Alters kann er kein perfekter K?nstler sein, aber er hat eine unverwechselbar originelle und (auch mit Hilfe von Technik) ausbauf?hige Stimme (wie sehr sie auch knarrt und quietscht)- bei Popmusik z?hlt nicht "sch?nes Singen", das sei getrost seinen austauschbaren Plastik-Konkurrenten ?berlassen.

Hunderttausende verachten, ja, hassen Daniel K., drohen ihm Pr?gel an und sogar Mord. Warum? Wer aus der Norm f?llt, mu? weg. Die Mittelm??igen wollen immer nur das Mittelma?, um die eigene graue Stumpfheit ertragen zu k?nnen, ihr eigenes d?rftiges ungelebtes Leben. Und steigt mal einer auf, hat er daf?r gef?lligst jahrelang im Schwei?e seines Angesichts geschuftet zu haben. Mal ehrlich, Domian, so h?ttest Du es doch auch gern, in Deiner kleinb?rgerlichen Spie?igkeit: Alles Gummersbach- oder was?

Hunderttausende m?gen, ja, lieben Daniel K. Warum? Harry Potters Vetter bezaubert sie mit seiner Fr?hlichkeit, seiner vitalen Verve, seiner Unvollkommenheit, seiner arglosen Naivit?t und seiner hilflosen Schutzlosigkeit. Wenn er auf der B?hne singt, ist er im Gl?ck. Und diesen Augenblick des Gl?cks ?bertr?gt er aufs Publikum. Das k?nnen nur ganz ganz wenige im Show-Biz.

Ja, Daniel K. ist ein schriller Vogel- was ist daran verwerflich? Er k?nnte aus dem Ei der schr?g-bunten Nina Hagen geschl?pft sein. Auch Nina war nicht von Anfang an die gro?e, die sie heute ist, und sie polarisiert ?zum Gl?ck- immer noch. Warum sollte Daniel K. nicht eine Karriere machen k?nnen wie sie? Vielleicht sogar mit Domians Altjungfern-Segen?

Daniel K. braucht nicht mehr der "Superstar" zu werden, den Deutschland angeblich sucht. L?ngst ist er der Gewinner des Wettbewerbs.

Niels Hoffmann, K?ln