Stuttgarter Zeitung 28.7.
Ladies and Gentlemen, ich bin nicht krrrrrank!
Wo Daniel draufsteht, ist K?blb?ck drin: Der B?hnenclown inszeniert ein buntes Halligalli und l?sst 99 Luftballons steigen
Von Marcus Sander
Seine Fans verg?ttern ihn, seine Kritiker halten ihn f?r verr?ckt. Daniel K?blb?ck polarisiert wie kein anderer seines Fachs. Ist es die Stimme mit den qu?kigen Kermit-Koloraturen, die die Fernsehnation spaltet, oder seine Art, durch einen markanten Ich-bin-aber-anders-Habitus g?ltige Klischees des M?nnlichen zu beleuchten? Dem Aufstieg des kleinen K?blb?ck, der die Juroren bei der Show "Deutschland sucht den Superstar" reihenweise sprachlos machte, haftet noch immer etwas R?tselhaftes an.
"Hallo Stuttgart!" Gut zwei Stunden lang kaspert der Siebzehnj?hrige aus Eggenfelden mit der Nana-Mouskouri-Brille auf der Freilichtb?hne Killesberg. Ein am?santes, kurzweiliges, schrilles Halligalli, mehr nicht, aber auch nicht weniger. Die ersten Lieder seines "Dankesch?n"-Konzerts, darunter der Madonna-Song "Papa don"t preach", nimmt sich Daniel K?blb?ck zum Warmsingen. Vor allem bei "Born to be wild" arbeitet er all jenen zu, die an seiner Stimme etwas zu M?keln haben. Beim Schlussrefrain (ein viermal gekr?chztes "Born to be wild") startet der sonnenbebrillte Motorradfahrer, der den Rocker Daniel auf die B?hne kutschiert hat, schnell und laut die Maschine.
Doch K?blb?ck steigert sich im Laufe des Abends, auch stimmlich, vor allem bei schmusigen Liedern wie der Pop-Ballade "Heartbreaker", die eher zu seinem Repertoire z?hlen d?rften als Rockiges von Steppenwolf. Vor allem aber festigt er seinen Ruf, die bessere Nena zu sein: Mit einem roten, eng anliegenden T-Shirt und einer schwarzwei? gestreiften Stoffhose bekleidet, winkt er zun?chst an der Rampe dem Publikum zu, das die Wunderkerzen brennen l?sst, rollt dann bei W?rtern wie "Horizont" das R so sch?n bayerisch, wie er es schon damals, bei seinem "Superstar"-Auftritt, gerollt hatte. Damals, vor den Augen der "Superstar"-Jury, geriet das Publikum in Ekstase, weil er "99 Luftballons" ganz eigenwillig, ganz melancholisch-zart interpretierte. Damals bot er eine perfekte Show.
In Stuttgart ist es wie damals. Wenn Daniel Nena singt, ist Daniel ganz K?blb?ck, ganz Superstar. Wenn er Nena singt, rast er nach der ersten Strophe von der B?hnenrampe weg, vom Publikum mit den Wunderkerzen. Rast mit einem Affenzahn hin zur hinteren B?hnentreppe, springt, h?pft, t?nzelt die sieben Stufen hoch. Vor der letzten Strophe des Liedes steht er erneut vor der B?hnenrampe. Dort l?sst er sein Haar lasziv zur Seite fallen und hundert bunte Luftballons gen Himmel steigen. Daniel, der B?hnenstar, unter einem sternenlosen Himmel voller Luftballons - das ist das Bild des Abends.
K?blb?cks Show funktioniert wie das lose Nummernprogramm einer Zirkusvorstellung. Fast jede Nummer, jeder Rollenwechsel wird durch einen Kleidertausch hinter der B?hne unterbrochen. Mal mimt er den Shirt tragenden Boy, der sich (wie bei "Superman") lasziv ?ber Bauch und Po streicht, dann wieder spielt er den von einem unsichtbaren Dompteur geb?ndigten Tiger, der (so bei "Papa don"t preach") katzenartig ?ber den Boden schleicht. Er spielt Sinatra ("My Way") im Frack, und er l?sst sich im wei?en Kittel auf einem Krankenbett auf die B?hne schieben und ruft: "Ich bin nicht krrrrrrank!"
Die B?hne als Zirkusarena. Aber auch als St?tte der Therapie, wo der Junge sein Superstar-Trauma bew?ltigt. Atemlos erz?hlt K?blb?ck, wie er Dieter Bohlen ("Daniel, du hast "ne Schraube locker") kennen lernte. Wie er in der Show aufstieg und rausflog. Jetzt ist er, f?r einen kurzen Augenblick nur, nicht mehr der Clown. Jetzt ist er ganz der siebzehnj?hrige Kinderg?rtner, dem man anmerkt, dass der ganze Rummel wohl doch ein bisschen zu viel gewesen ist. Bis Daniel sagt: "Ich wei? nicht, ob es wirklich wichtig ist, jeden Ton zu treffen. Das Wichtigste ist, Spa? zu haben." Weil er solche S?tze sagt, auch deshalb lieben ihn seine Fans.
Stuttgarter Nachrichten 31.7.2003
Interview mit K?blb?ck
Zwei Jungreporter suchen einen Superstar
http://www.sig-n.at/daniel/forum/stuttnachr.jpg
Was ist so besonders an diesem crazy 17-J?hrigen, wollten unsere Jungreporter Jenny und Vincent wissen. Die Jungen Nachrichten haben den beiden ein Interview mit dem Ex-??Superstar??- Kandidaten erm?glicht. Sie haben sich mit Daniel vor seinem ??Dankesch?n-Konzert?? auf dem Killesberg unterhalten. Vincent und Jenny ?ber ihr Treffen mit dem Superstar.
Drei Stunden vor Konzertbeginn sa?en wir im Nieselregen auf den noch leeren Holztrib?nen. Wir beobachteten einen genervten Daniel K?blb?ck beim Soundcheck, denn die Feinabstimmung der Instrumente wollte nicht so recht klappen. So mussten wir gut eineinhalb Stunden auf unser Interview mit dem Eggenfeldener warten.
Die Fans lie?en sich von dieser Wetterschwankung nicht beeindrucken. ??Der Wald w?re sehr leise, wenn nur die begabtesten V?glein singen w?rden??, steht auf einem Schild, das f?r Daniel bestimmt ist, geschrieben, genauso: ??Danke Herr K?blb?ck, dass Sie Daniel gezeugt haben!?? Die Schilder sind schon ein wenig nass. Aufgeregte und ungeduldig wartende Teenies mit Burberry-Stulpen an Armen und Beinen, wie sie einst Daniel trug, mit schwarzen Daniel-Brillen und Karor?cken, aber auch M?tter, die mit ihren Kids Daniel auf keinen Fall verpassen wollen, denn selbst die Kleinsten finden Daniel ??voll s??? und ??echt cool??, und kamen deshalb auf den Killesberg.
Sie wollen K?blb?ck sehen, der 17-j?hrige Ex-??Superstar??, der Verr?ckte, der sich f?r nichts zu schade ist und immer Dinge macht, die kein normaler Mensch machen w?rde. Zum Beispiel die Misswahl-Szene in seinem Clip ??Heartbeat??.
Wir ?berqueren ein paar Absperrungen, ein kleiner Mann ?ffnet uns die T?r, und schon kommt mir eine Hand entgegen. ??Hallo!??, begr??t uns das Energieb?ndel Daniel mit gelb-rotem Puma-Shirt, l?ssigen blauen Jeans, offenem Haar und v?llig ungeschminkt. Nachdem er uns zwei St?hle zum Sitzen angeboten hatte, ??damit wir besser mitschreiben k?nnen??, setzt er sich aufs Waschbecken, und das Interview geht los.
Viel mehr als die Fragen, die wir ihm stellen wollten, interessierte uns, wie crazy K?blb?ck ohne Kameras drauf sein w?rde. Im Backstage-Bereich, oder besser gesagt, ein paar Zelte hinter der B?hne, standen wir nun also vor ihm. Eben dieser Daniel, der seit Wochen auf fast jedem Sender zu sehen ist. In diesen knapp zehn Minuten, die das Interview dauerte, war er sehr nett und sympathisch. Keinesfalls in irgendeiner Art abgehoben oder verr?ckt. ??Deine Biografie soll im Herbst erscheinen und dein Leben 2004 verfilmt werden. Werden Buch und Film nicht etwas kurz??? ??Nein, die Biografie wird 350 Seiten umfassen und keine typische Biografie werden, nicht so wie bei Bohlen - mit dem ersten Mal. Wobei, es k?nnte auch vorkommen . . . Au?erdem hatte ich eine bewegte Jugend und eine chaotische Kindheit.??
Was er genau damit meinte, wollte Daniel nicht preisgeben. Wir wollten wissen, ob er sich nicht manchmal in turbulenten Zeiten w?nscht, wieder als ganz normaler Kinderpfleger zu arbeiten. ??Nein??, sagt er gleich, braucht dann aber eine ganze Weile, bis er begr?nden kann warum. Mit seiner Bewerbung bei ??Deutschland sucht den Superstar?? hatte er sich darauf eingestellt, dass auch stressige Zeiten kommen k?nnen.
Langsam str?mten die Fans herbei, gut 2500 Kinder plus Eltern fanden sich ein. GZSZ-Star Phillip Cole gab 25 Minuten lang als Vors?nger seine Lieder zum Besten. Die zweite Vorgruppe Before four musste leider passen, da zwei der drei S?nger an einer Lebensmittelvergiftung erkrankten. Wir stellten weiter unsere Fragen.
??Was war das Verr?ckteste, das ein Fan je getan hat??? ??Diese eine Chantalle, die sich mein Bild t?towiert hat. Und ich habe von einer 50-J?hrigen geh?rt, die sich in mich verliebt hat.?? Auf die Frage, ob er sich die zweite Staffel von ??Deutschland sucht den Superstar?? anschaue, antwortet er erst einmal: ??Von ,Star Search? bin ich entt?uscht, alle vergleichen es mit dem ,Deutschland sucht den Superstar?-Format. Aber die zweite Staffel schaue ich mir schon an, wenn interessante Leute auftreten, die was zu sagen haben.??
Als Jungreporter hat man noch nicht so viel Erfahrung mit brenzligen Fragen, wir wagten es einfach: ??Wird man Daniel K?blb?ck auch noch in zwei Jahren kennen, oder ist das alles nur ein Hype??? ??Mir ist klar, dass alles vorbeigehen kann, aber das macht mir nichts aus. Ich bin auch nicht so karrieregeil und brauche das auch nicht. In erster Linie mache ich die Tour, um meine Fans nicht zu entt?uschen.??
Die Zeit verflog, wir konnten noch eine Frage stellen. ??Ist dir schon mal was furchtbar Peinliches auf der B?hne passiert??? Daniel ?berlegt lange, kratzt sich am Arm und ?berlegt nochmal, und pl?tzlich: ??Ja! Beim ARD-Sommerfest bin ich bei meinem Auftritt in einen Springbrunnen geh?pft, doch erstens verwandelte sich meine wei?e Hose in eine durchsichtige, und zweitens verlor ich meine Brille!?? Daniel unterbricht seinen Satz und muss erst einmal lachen, dann f?hrt er fort: ??Ich tat, als s?nge ich weiter, suchte aber meine Brille! Und am Ende rutschte ich auch noch auf dem nassen B?hnenboden aus!?? Diesen Ausrutscher haben ihm sicherlich alle seine Fans bereits vergeben. Nach ein paar Fotos schenkte er uns ein Autogramm, verabschiedete uns mit ??Tsch?s ihr Jungjournalisten!??, und rannte zur n?chsten T?r.
Wir gingen zur?ck auf die Holztrib?ne. Nun war es so weit. Die Moderatorin, die an eine Animateurin auf der ??Aida?? erinnerte, z?hlte den Countdown runter. Bei null fiel der Vorhang. Augenblicklich startete ein Gekreische, aber Daniel war nicht da. Nur seine Band. Nach dem ersten Lied kam er endlich! Auf der B?hne war er wieder der Daniel, wie wir ihn kennen, mit seinen Tanzeinlagen und dem Gezappel. Leider kam kein richtiger Konzertfluss zu Stande, weil K?blb?ck fast nach jedem Lied hinter der B?hne verschwand, um sich umzuziehen. Das nervte. Wenn Daniel dann mal auf der B?hne war, coverte er viele Songs: ??Pretty Woman??, ??I?m Walking On Sunshine??. Zu ??Born To Be Wild?? fuhr er mit einer dicken Chopper in Ledermontur vor. ??99 Luftballons?? und ein Konfettiregen bildeten das Finale. Das Ganze erinnerte uns ein wenig an einen Familienausflug. Jenny Vargheamidis, Vincent Schoch, beide 15 Jahre alt
Oberpfalznetz
Pop-Generationen
Nena und Daniel K?blb?ck beim Open-Air am 31. August
DEGGENDORF Sie ist wieder ganz oben in den Charts, zum x-ten Mal. Er auch, zum ersten Mal. Im August stehen Nena und Daniel K?blb?ck gemeinsam auf der B?hne, beim Open-Air am Samstag, 31. August, ab 16 Uhr auf dem Festplatz Ackerloh in Deggendorf.
Als Nena 1983 mit ihrem Hit "99 Luftballons" der internationale Durchbruch gelang, mit Nummer-Eins-Platzierungen in Deutschland (23 Wochen), den USA und Japan, da war Daniel K?blb?ck noch gar nicht geboren. Zwei Generationen, und doch haben sie eines gemeinsam: Sie sind Pop-Kultfiguren eines altersunabh?ngigen Publikums.
Nena kann gerade sich selber feiern: 20 Jahre Nena. 20 Jahre Hits wie "Nur getr?umt", "99 Luftballons", "Irgendwie, irgendwo, irgendwann". Und sie ist heute genauso erfolgreich wie eh und je. Ihr Album "nena feat. nena" und die Single-Auskopplung "Anyplace, anywhere, anytime", ein Duett mit Kim Wilde geh?ren zu den bestverkauften des Jahres, ist seit Monaten in den Top 10.
Daniel K?blb?ck ist der heimliche Superstar der RTL-Casting-Show "Deutschland sucht den Superstar". Seine erste Single "You drive me crazy" war der Chartbreaker des Jahres, stieg von Null auf Eins in die Charts ein. Im Juni erschien sein Album "Positive Energie".
Yvonne Catterfeld, die s??e "Julia" aus GZSZ, deren Sangeskarriere sogar noch erfolgreicher verl?uft als ihre Schauspielkarriere, und Right Said Fred - das sind die weiteren Special Guests beim gro?en Sommer-Open-Air in Deggendorf.
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