Lokalteil Eggenfelden (Bericht)

Mit Herzflattern der Super-Show entgegen
Fans aus ganz Deutschland kamen zum Auftakt von Daniels Dankesch?n-Tour - ?ber 4000 in der Rottgauhalle

von Franz Gilg und
Marie Kintsch
Eggenfelden. Die meisten Schausteller der Gerner Dult sind l?ngst da, um sich in aller Ruhe auf die neue Kirmes-Saison vorzubereiten. Gestern aber war erst einmal Gaudi angesagt. Das Dankesch?n- Konzert Daniel K?blb?cks bescherte der Stadt den zweiten D-Day ("Daniel-Tag") innerhalb weniger Wochen. Weit ?ber 4000 kreischende Fans f?llten die Halle. Das bedeutet Ausnahmezustand.
Immerhin bestand im Vorfeld berechtigte Hoffnung, dass man diesmal kein solches Chaos wie an jenem frostigen Montag im Februar erleben w?rde. Damals k?mpften die RTL-Kameraleute gegen eine ?bermacht "feindlicher" Medien um exklusive Bilder und gro?e Emotionen. Keiner war da, der die Schar entfesselter Fans in oder hinter die Schranken verwies.
Jetzt nehmen Veranstaltungs-Profis die Sache in die Hand: Nichts, aber auch gar nichts wird bei diesem "Mega-Event" dem Zufall ?berlassen. Wer in die Halle will, braucht ein K?rtchen mit Passfoto um den Hals - im Fachjargon auch Akkreditierung genannt. Andernfalls stellt sich ihm sofort ein grimmiger Security-Mann in den Weg.
Sp?testens seit die erste Solo-CD des 17-j?hrigen Kinderpfleger-Azubis auf Platz 1 steht, ist er wirklich ein Superstar, der auch entsprechenden Schutz ben?tigt. Sein Bekenntnis "ich bin ein Eggenfeldener" ist nicht geheuchelt, denn er w?hlte die Rottaler Provinz zum Start seiner Dankesch?n-Tournee durch Niederbayern. So wird die Gerner Rottgauhalle wieder Ort eines geschichtstr?chtigen Ereignisses.
Morgens um 8.30 Uhr ist die Welt dort noch in Ordnung. In den Wohnwagen der Schausteller putzt man sich die Z?hne, zwei Hunde d?sen in ihrem K?rbchen und drei M?nner in dunkler Uniform unterhalten sich, Zigaretten rauchend, vor der Halle. "?bernachtet hat hier kein Fan", erz?hlen sie. "Aber vorsorglich sind wir jetzt schon da."
Wenig sp?ter rangieren die Trucks zu den Eing?ngen. Roadies laden Material aus: Boxen, Scheinwerfer, kilometerlange Kabel. Schnell errichtete Absperrgitter, verkleidet mit schwarzer Plane, verhindern Einblick auf das unmittelbare Geschehen um die Halle. Nur das Dr?hnen der Instrumente von "Band 8" beim Soundcheck dringt nach au?en.
Unterdessen ist es kurz vor Mittag. Die ersten Fans - ein gutes halbes Dutzend M?dchen in entsprechendem "Daniel Outfit" (Karo-M?tzen, Krawatten und Burlington-Socken) - haben sich mit ihren Plakaten dicht vor dem Haupteingang platziert. "Da gehen wir nicht mehr weg. Diesen Platz verteidigen wir notfalls mit H?nden und F??en", t?nen sie. Sie kommen aus der N?he von Bitburg und Fulda, sind am Donnerstag mit Privatautos angereist und haben in einer Eggenfeldener Pension ?bernachtet. "Mittanzen und Mitgr?len" wollen sie, wenn Daniel ?ber die B?hne wirbelt. Einige von ihnen haben f?r dieses Erlebnis sogar die Schule geschw?nzt.
Dann die erste hei?e Meldung: "Daniel ist schon da", berichtet eine Zeugin, nach Atem ringend. Irgend jemand habe ihn drinnen zweifelsfrei erkannt. Offiziell hei?t es aber, der flippige Nachwuchs-Barde werde erst kurz vor Konzertbeginn die Halle betreten. Er soll nicht durch ein langes Vorgepl?nkel nerv?s gemacht werden.
Um 15 Uhr beginnt sich der Platz vor der Halle allm?hlich zu f?llen. Die Schlange wartender Fans vor dem Eingang wird immer l?nger und die Security-M?nner werden zusehends nerv?ser. "Alle einen Meter zur?ck", schreien sie in ihre Megafone. Die Fans zeigen sich davon wenig beeindruckt und verteidigen vehement ihre Pl?tze. Als allerdings die n?chste Botschaft ert?nt, dass alle Kameras abgegeben werden m?ssen, da das Fotografieren in der Halle untersagt ist, geht ein Raunen durch die Menge. Michaela Mayr (14) und Kathrin Aringer (13) haben sich so auf die Fotos von Daniel gefreut. Mit sechs weiteren Freundinnen und ihren Eltern sind sie extra f?r das Konzert aus Wasserburg angereist. "Wir sind alle totale Daniel-Fans; wir haben auch immer f?r ihn angerufen", schw?rmt Michaela. F?r den heutigen Abend haben sich die Freundinnen nat?rlich im original Daniel-Look gekleidet.
Aus Grafenau sind Christina Stadler (8), Stefanie Brunner (13) und Katharina Liebl (13) mit ihren M?ttern angereist. Um halb vier haben sie sich in die Schlange eingereiht, um einen guten Platz zu ergattern. Die achtj?hrige Christina ist ziemlich aufgeregt und hofft, dass es ihr gelingt, sich weit nach vorne zu dr?ngeln. Die Eintrittskarte hat sie sich hart von ihrem Taschengeld zusammengespart.
Inzwischen baut das Rote Kreuz hinter der Absperrung ihre Notfallzelte auf. Da in die Halle keine Getr?nke mitgenommen werden d?rfen, ist mit zahlreichen Schw?cheanf?llen zu rechnen.
Ein Bub, der erst kurz vor 17 Uhr in Begleitung seiner Eltern kommt, ruft "Fuck", als er die hundert Meter lange Schlange sieht, in der er sich ganz hinten einreihen muss. Dann endlich werden die Schleusen ge?ffnet.
Kurz darauf treten die Vorgruppen, deren Namen den Kids wenig sagen, in Aktion. Das Publikum verschm?ht die Musik, versucht sie mit Daniel-Ges?ngen zu ?bertrumpfen. Von ihnen unbeobachtet erscheint durch einen Hintereingang der, um den sich alles dreht: elegant im wei?en Anzug. Wer das Gl?ck hat, zu den Ehreng?sten zu geh?ren, darf sich mit ihm fotografieren lassen oder ihn abbusseln und bekommt Autogramme. B?rgermeister Werner Schie?l ?bergibt die in der Stadt gesammelten Fanpakete. Doch f?r Small-talk bleibt wenig Zeit. Daniel greift an und 4000 Kinderherzen schlagen nahe der Belastungsgrenze.
Was weiter geschah, lesen Sie heute auf der ersten Seite, der Bayernseite und im Lokalteil der Montagsausgabe.

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"Ihr habt mir die Kraft gegeben das zu sein was ich bin." (Daniel ?ber seine Fans)

Danke lieber Daniel! Werde den 29.08.2003 niemals vergessen!!!